On Wed, 15 Oct 2003 23:25:30 +0200 Matthias Hannich <dumb@xxxxxxxxxxxxx> wrote: > > Mag sein, aber es zählt doch Populismus. D.h. wenn Du zum falschen > Zeitpunkt etwas sagst, was z.B. das Volk nicht hören will (Du aber > vollkommen recht hast, neutral betrachtet) dann verlierst Du die > Möglichkeit etwas zu ändern. Man kann nicht in jeder Situation das > sagen, was man denkt. Man muss teilw. sogar verdecken, was man denkt, um > sich nicht den Einfluss zu nehmen. Ein kluger Politiker mit einer > Aussage, die einfach nicht gehört werden will ("wir brauchen keine > Kameras aus dem und dem Grund" - dann geschieht irgendwo ein Verbrecher > und alle rufen, es hätte mit Kameras verhindert werden können) kann > seine Karriere gefährden. Für unseren Beispielpolitiker mag es persönlich von Nachteil sein, wenn er seine Position offen vertritt. Aber gleichzeitik kann es für seine Position von Vorteil sein. Gleichzeitig sorgt der taktierende Politiker dafür, dass kaum eine Berufsgruppe als so unglaubwürdig gilt, wie ParteipolitikerInnen. Damit schadet er u. U. seinem Anliegen - mindestens, wenn sein Anliegen Parlamentarismus heißt. Unabhängige Gruppen wie Amnesty International, Attac, Greenpeace, Pro Asyl usw., aber auch Bewegungen wie Antifa, Frauenbewegung, Ökologiebewegung, Schwulen-/Lesbenbewegung usw. genießen hingegen zwar in mancherlei Hinsicht einen schlechten Ruf (verbohrt, weltfremd o. ä.), genießen aber gleichzeitig hohe Glaubwürdigkeit. (ungefähr: "Vielleicht spinnen die, aber lügen tun sie nicht.") Schönen Gruß Holger
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