On Wed, Sep 22, 2004 at 10:17:38AM +0200, Rigo Wenning wrote: > > Ich gebe Dir Recht, dass es schwer bis unmöglich ist, Turing-compatible > Dinge in technische (Dampfmaschine) und nicht-technische (Algos) Dinge > zu trennen. Und da würde ich gern widersprechen. Es gibt Erfindungen, die beziehen sich auf materielle Dinge wie Dampfmaschinen, Zahnräder, Elektronen (Physik) und es gibt Erfindungen, die beziehen sich auf immaterielle Dinge wie Software, mathematische Formeln, Zahlen (Mathematik). Der Unterschied ist glasklar. Für manche Philosophen ist er so krass, daß sie von verschiedenen Welten sprechen. Daß die Erfindungen als Ideen in beiden Fällen selber immaterielle Dinge sind, ist richtig, tut aber nichts zur Sache. Eine neue Aufzugssteuerung könnte sich sowohl durch eine neue Art der Regelung des Motors (Physik) auszeichen, als auch durch spezielle effiziente Rechenmethode, die vielleicht eine billige Umsetzung erst möglich macht (Mathematik). Von der genauen Art der Implementation (in Software oder hardcodiert) war noch überhaupt nicht die Rede, es geht ausschließlich darum, ob die Idee der Erfindung sich auf einen physikalischen (Motorsteuerung) oder auf einen logischen Aspekt bezieht (effiziente Rechenmethode). Das ist, soweit ich das beurteilen kann, die Ansicht der Softwarepatentgegner und des EU-Parlaments. In Grauzonen kommt man gerade erst, wenn man Software irgendwie auf der Rechtsfolgenseite bevorzugen will: Denn ob Logik in Hardware oder Software implementiert wird, kann man von 0% auf 100% fließend regulieren. Ob eine entsprechende Ausdrucksform ein funktionierendes Programm oder eine wissenschaftliche Arbeit ist, ist auch nur auf den ersten Blick eine sinnvolle Unterscheidung. Man denke an ein Mathematica-Notebook. Gruß, Martin -- One night, when little Giana from Milano was fast asleep, she had a strange dream.
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