Re: [FYI] SZ: Ein Staat mit tausend Augen
> Was spricht gegen:
> T: *tuuut* *tuuut* *tuuut*
> A: Ja, hallo?
> B: Ja, Gert Hoening hier, hallo!
> A: Ach, Gert, hallo! Hier ist Holger! Wie geht's dir denn?
> ...
Es dauert wesentlich länger, bis Kommunikation zustande kommt.
Konsequent zu Ende gedacht kommen da auch noch ein paar weitere Schritte
hinein, z.B.
A: Ja hallo?
B: Hallo, ist bei Ihnen ein Holger Voss?
A: Wer sind Sie denn?
B: ...
Wenn nicht einer der beiden irgendwo einen Vertrauensvorschuss leistet,
kann das so stundenlang im Kreis gehen.
Warum soll man nicht gleich eine Atmosphäre des Vertrauens in der
Öffentlichkeit schaffen und dafür etwas in Vorleistung treten?
In der Volkswirtschaft nennt man so etwas "Senkung der Transaktionskosten"
und es ist Aufgabe jeder staatlichen Politik.
Der mit den 70er Jahren einsetzende Privatheitsfimmel ist dem
entgegengesetzt, und er ist es in ähnlicher Weise wie der Fimmel um das
"Geistige Eigentum", auch ähnlich begründet.
Warum nicht, statt allerlei Rechte über Kontrolle von Informationsflüssen
gegen den öffentlichen Raum / Staat absichern zu wollen, erst einmal in
Vorleistung treten und schauen, ob sich der zwangsläufig durch immer mehr
Information und Gläsernheit geprägte öffentliche Raum nicht in einem
Gleichgewicht halten lässt, welches es möglich macht, das Vertrauen
weiterhin hoch und die Transaktionskosten weiterhin gering zu halten?
Man könnte so weit gehen und vermuten, dass die Einstellungen, die das
Misstrauen in den öffentlichen Raum kultivieren, selbsterfüllende
Profezeiungen sind, die genau diejenige Negativ-Utopie (1984), die sie
ständig an die Wand malen, näher zu bringen geeignet sind.
Alles nur vage Spekulationen, die aber vielleicht der Debatte etwas
hinzufügen. Leider bin ich nicht in der Lage, sie hier durchgehend und
angemessen zu führen.
--
Hartmut Pilch, FFII e.V. und Eurolinux-Allianz +49-89-18979927
290.000 Stimmen 2000 Firmen gegen Logikpatente http://noepatents.org/
Innovation statt Patentinflation http://swpat.ffii.org/
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