Re: Proleten und Beschwerden beim EU-Parlament
Kai Raven wrote:
Hallo Joerg-Olaf,
On Sat, 6 Sep 2003 02:39:02 +0200 you wrote:
(...)
Mmh, was kann man da erwidern, so ähnlich sehe ich den aktuellen Zustand
auch.
(...)
Das Problem, wie erreiche ich die Leute, was kann ich vermitteln und
wird das überhaupt aufgenommen und in eigene Aktivität umgesetzt hat nun
mal jeder, der sich politisch engagiert, Minderheiten besonders. Es kann
Nun ich denke man sollte, sofern die Menschen noch nicht wirklich das
Medium "Internet", was auch immer das im Einzelnen heißt, verinnerlicht
haben immer Äquivalente aus dem "normalen Leben" suchen.
Überwachung oder Zensur sind Themen, die sowohl offline als auch online
Relevanz haben.
Ich für meinen Teil denke, dass es nötig ist, weg von dem Ziel "wir
sollten soviele Menschen wie möglich erreichen" zu kommen, sofern dies
hier jemand verfolgt. Denn es geht nicht drum, soviel Krawall wie
möglich zu erzeugen, sondern so konstanten und inhaltlich gut
überlegten. Wir sollten uns konkret darauf kozentrieren Arbeit bei den
Entscheidungsträgern zu machen, und nicht unnötig viel Energie in die
Arbeit mit der allgemeinen Öffentlichkeit zu stecken.
Nicht dass man mich falsch versteht, ich meine nicht, dass keine
Öffentlichkeitsarbeit mehr geleistet werden sollte, aber die
Öffentlichkeit trifft heutzutage nicht die Entscheidungen und sie ist
auch nur bedingt hilfreich. Wichtig ist z.B. an die Politiker
heranzutreten (egal ob es am Ende konkret was bringt halte ich die
Arbeit vom FFII und den anderen Freiwilligen für gelungen) oder eben an
die Firmen und die Betroffenden selbst.
Wenn man sich z.B. die Meinungsbildung der Bundestagsabgeordneten
anschaut, spielt dort eine öffentliche Partizipation eine große Rolle?
In den seltensten Fällen gibt es die, und selbst dann ist es fraglich,
ob sie zum gewünschten Erfolg führt.
Die Handlung einer breiten Öffentlichkeit zeigt sich alle vier Jahre auf
Bundesebene. In diesen vier Jahren gibt es viele Bürger, die sich
irgendwo engagieren, die irgendwo mal was machen, aber dieses Spektrum
ist eben auch sehr breit. Nur weil sich Bürger also nicht konkret für
unsere Themen engagieren, sind sie deshalb auch nicht zwangsweise Proleten.
Entscheidungen werden von wenigen getroffen. Auf die meisten
Entscheidungen haben außerdem nur wenige Einfluss. Nur in ganz seltenen
Fällen wird eine Entscheidung deswegen getroffen, weil dahinter eine
breite öffentliche Stimme treibt.
P.S.: Das nutze ich mal, um an dieser Stelle SWPAT/FFI für die Arbeit
und die Organisation der Onlinedemo zu danken :)
Und für all den Rest, der in den letzten Jahren diesbzgl. von ihnen kam.
Schönes Wochenende,
nulli
--
Freundliche Grüße, ### http://www.stop1984.com
Matthias Hannich ### nulli@xxxxxxxxxxxx
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