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Re: [Debate] heiligendamm



> > Woran machst Du das fest? "Make Capitalism History" ist kein
> > Aufruf zur Gewalt. Und Blockaden sind ein gewaltfreies
> > Mittel des zivilen Ungehorsam.
> 
> Blockaden als "gewaltfrei" zu bezeichnen, ist schon ein sprachlicher
> Kunstgriff, der an Orwell denken lässt.
> 
> Es wird physische Gewalt eingesetzt, um die Freiheit des Gegners
> einzuschränken.  Der Freiheitsentzug steht dabei im Vordergrund.  Die
> eingesetzte Gewalt geht bewusst weit über das hinaus, was zur Bekanntgabe der
> eigenen politischen Anliegen notwendig wäre.
> 
> Wenn dann noch gesagt wird, dass hierdurch "Kapitalismus" vernichtet werden
> soll, wird damit implizit noch ein viel höheres Niveau der Gewalt in Aussicht
> gestellt.

nämlich: die Initialzündung für eine Weltrevolution der Unterdrückten, die
einen gerechten Kampf gegen den "Kapitalismus" führen, der sich hinter der
scheindemokratischen Weltordnung verbirgt.

Wer das wirklich ernsthaft anvisierte, musste darauf zielen, die tagenden
Staatschefs mit Waffengewalt gefangen zu nehmen.

Natürlich ging es den Salon-Revolutionären in Wirklichkeit nicht darum,
ernsthafte Revolutionen durchzuführen, denn bei denen könnte auch das
eigene Blut fließen.

Stattdessen ging es darum, das Saurauslassen zu legitimieren und in
Revolutionsromantik und Selbstgerechtigkeit zu schwelgen.
 
-- 
Hartmut Pilch                           http://a2e.de/phm
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