Re: Softwarepatente abgelehnt
* Axel H. Horns:
> On Friday 08 July 2005 23:33, Florian Weimer wrote:
>
>> Wieso? Programmieren ist größtenteils eine nichterfinderische
>> Tätigkeit. Warum sollten Patente dabei eine Rolle spielen?
>
> Im Patentrecht geht es nicht ums Programmieren, sondern ums Erfinden. das
> Erfinden kann am Schreibtisch mit Papier & Bleistift, unter der Dusche, im
> Auto oder aber beispielsweise auch beim Programmieren passieren.
Beim Programmieren ist das eher unwahrscheinlich, solange man nicht
das bloße Arrangement von vorhandenen Komponenten in neuer Weise als
erfinderische Tätigkeit betrachtet.
> Ausserdem kann man im Zuge des Programmierens Patentverletzungssituationen
> herbeifuehren.
Und das ganz ohne Vorsatz, weil man rein zufällig dasselbe Problem,
das jemand vor Jahren patentiert hat, mit völlig anderen Mitteln zu
lösen versucht, und leider dabei dessen Patentansprüche verletzt. Als
besonderen Bonus gibt's auch niemanden, der mir mit Sicherheit sagen
kann, ob die Früchte meiner Arbeit bei einer Veröffentlichung zu
solchen Rechteverletzungen führen.
>> Sicherlich könnte man das auch erreichen, in dem man die
>> Erfindungshöhe deutlich nach oben schraubt. Aber das scheint mir nicht
>> finanzierbar zu sein.
>
> Hä? Was hat das mit der Finanzierbarkeit zu tun?
Qualifiziertes Personal kostet Geld, insbesondere wenn es darum geht,
jemanden zu bekommen, der den notwendigen Überblick über den aktuellen
Stand industrieller Forschung hat und ihn auch über einen längeren
Zeitraum behält.
>> Außerdem ist es kaum wünschenswert, Köpfe, die
>> den notwendigen Überblick über die Materie besitzen, großenteils der
>> industriellen Wertschöpfung zu entziehen.
>
> Was soll denn die "industrielle Wertschoepfung" sein?
Es ist volkswirtschaftlich wenig sinnvoll, solche Leute in der
Bürokratie der Patentämter zu verheizen. Sie könnten mit ihrem Wissen
weitaus produktivere Dinge tun.
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