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Re: [FYI] SZ: Ein Staat mit tausend Augen



On Sun, 4 Jan 2004 19:17:32 +0100 (CET)
Hartmut Pilch <phm@xxxxxx> sed

> Man kann ihnen auch oft zugute halten, ihre Aussage sei eine im
> jeweiligen Kontext legitime Überspitzung.  Etwa eine Verkürzung
> von "Ich gebe gerne einige Schutzrechte auf, wenn ich dafür
> mehr Sicherheit bekomme.  Bei dem Tausch gehöre ich nämlich zu
> den Gewinnern, da ich ohnehin weniger lichtscheu bin als manche
> Zeitgenossen, die etwa schon beim Abnehmen des Telefons ihren
> Namen verschweigen und mit allerlei kleinlichem Geiz um
> persönliche Informationen unsere Kommunikation erschweren".  

Kleiner Einschub: 
Es gibt sehr gute Gründe, am Telefon nicht gleich seinen Namen zu
sagen.
Vielleicht hast Du diese Gründe nicht, das möchte ich nicht
einmal bezweifeln, dennoch sollte man imho eine solche Haltung
nicht gleich als "Erschwerung von Kommunikation" oder
"kleinlichem Geiz" ansehen sondern auch die Hintergründe
betrachten.

Wer einmal beispielsweise mit Drohanrufen zu tun hatte,
dem ist es sehr schnell in Fleisch und Blut übergegangen, sich,
sofern auf dem Display nicht eine Nummer angezeigt wird, die man
kennt, erst einmal mit "Hallo - hier bei..." zu melden.

((Übrigens kann ich aus ähnlichen Gründen sagen, dass ich so
manches mal bereue, jemals den Namen Twister mit dem Namen
Bettina Jodda in Verbindung gebracht bzw. schnell geoutet zu
haben - so manche Leute mit Pseudonym sind da besser dran als
ich.))


Ähnlich gelagert ist es z.B. bei Frauen, die aus gutem Grunde
ihre Telefonnummer nicht dem Noch- oder Exmann mitteilen etc.

Ich kann aus persönlicher Erfahrung sagen, dass das, was Du
vielleicht als "Lichtscheuheit" abhandelt, etwas ist, was
durchaus seine praktischen Gründe hat.
Wobei wir auch wieder bei der informellen Selbstbestimmung sind -
wenn beispielsweise ein Sperrvermerk von mir ignoriert wird oder
auch die Telefonnummer trotz gegenteiligen Wunsches
veröffentlicht wird, dann kann ich sehr schnell
Unannehmlichkeiten bekommen. Insofern sind z.B. Detektive für
viele Frauen (und auch Männer, das will ich nicht bestreiten) ein
Horror (ich spreche nicht nur von Frauenhäusern, sondern auch von
Frauen, bei denen plötzlich der wutschnaubende Mann vor der Tür
steht oder dergleichen).

Ich halte es also für verfehlt, hier von dem kleinlichen Geiz mit
Infos zu reden.

Sorry für den Einschub falls off Topic.

Twister



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