Re: [Debate] FWD: Länder befürworten Durchleuchtung des Kommunikationsverhaltens der gesamten Bevölkerung
* PILCH Hartmut:
> In anderen Fällen (z.B. SISMI-Telekom-Skandal) wurden private
> Verbindungsdaten verhökert.
Das wird bei uns auch kommen, wenn die Verbindungsdaten für
unbürokratischen Zugriff geöffnet werden sollten. Welcher ISP kann
denn schon prüfen, ob die Anfrage wirklich von einem Rechteinhaber
kommt? Wir züchten gerade unser eigenes Choicepoint.
Ein Flag "Bundesstelle" in der ISP-Datenbank ist auch keine Lösung, um
das Auffliegen von Tarnidentitäten zu verhindern, ganz im Gegenteil.
> Die meisten Leute haben ja nicht Angst davor, dass in ganz
> begrenztem Umfang bei Kriminal-Ermittlungen auf die Daten
> zugegriffen wird, sondern dass das ganze in obigem Sinne außer
> Kontrolle gerät, so dass es quasi-öffentlich wird.
Oh, es kann eigentlich schon nicht schlimmer kommen. Wer will, hört
ab. Technische Hilfsmittel gibt es genug, ebenso Gelegenheit. Die Welt
geht davon ganz offensichtlich nicht unter.
(Man darf sich nur nicht von Software verwirren lassen. Software ist
bekanntlich schwierig.)
> Ich halte nur das Argument von den "den demokratischen
> zivilgesellschaftlichen Prozessen wie Anti-G8" von denen durch VDS
> abgeschreckt wird und von der drohenden "Gesellschaft bloßer
> unpolitischer Konsumbürger", wie ich es regelmäßig in den
> Anti-VDS-Presseerklärungen lese, für realitätsfernen politischen
> Kitsch, der der Glaubwürdigkeit des Anliegens nicht nützt.
Nette Zusammenfassung, danke.
Eine mögliche Erklärung wäre noch, daß die Befürhctig eher ist, daß
das Publikum ausbleibt (nach dem Motto: "Wenn Du Dich auf einem Forum
trollst, kommt vielleicht in einem halben Jahr die Polizei vorbei und
nimmt Deine EDV mit."). Aber das läuft auf die Frage hinaus, wie
wichtig ein konsumierendes Publikum ist, wenn man kein
Wirtschaftsunternehmen ist.
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