On Sat, May 21, 2005 at 12:20:24PM +0200, Thomas Hochstein wrote: > [2] Was hinsichtlich der oft gehörten Behauptungen, ein wesentliches > Problem der Arbeitslosigkeit sei die fehlende Möglichkeit, etwas zu > leisten, mit Folgen für das Selbstwertgefühl und das psychische > Wohlbefinden ("ich würde ja gerne arbeiten, aber man läßt mich > nicht!"), sehr nachdenklich macht. Für die Psyche ist aber nicht nur wichtig, daß die Tätigkeit sinnvoll ist, sondern daß sie von der Gesellschaft - durch angemessene Entlohnung - auch als solche anerkannt wird. > Es ist ja nicht so, daß es nicht > genügend - oft auch sinnvolle! - Tätigkeiten gäbe; das Problem ist > eher, daß niemand deren Ausübung bezahlen könnte. Genau das ist das Problem. Seltsamerweise kann man es sich Produkte leisten, bei deren Produktion Energie in einer Größenordnung verbraucht wird, die von manchen inzwischen als existenzbedrohend für die menschliche Zivilisation angesehen wird. > Menschliche Arbeit > ist - nicht zuletzt aufgrund des hohen hier üblichen Lebensstandards, > der auch bei Nichtarbeit auf vergleichsweise hohem Niveau > gewährleistet ist - sehr teuer und daher oft schlicht unbezahlbar. Nein. Wir haben ja massive Überkapazitäten. Eine Absenkung des Lebensstandards würde die Arbeitslosigkeit verschlimmern, weil die Nachfrage noch weiter sinkt. Der Export dürfte sich kaum noch steigern lassen (wir sind ja schon Weltmeister) und schafft auch im Vergleich zu Dienstleisungen auf dem Binnenmarkt relativ wenig Arbeitsplätze. Gruß, Martin -- One night, when little Giana from Milano was fast asleep, she had a strange dream.
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