Hi, um die ganze Sache mal wieder auf eine sachlichere Ebene zu stellen: -- Oliver Gassner <carpe.com@xxxxxx> wrote: > Die betreffenden Flugblätter sind [kostenlos / gegen eine Gebühr von 2 > EUR] in Briefmarken im Versand erhältlich bei: ..... so wie es bei Hyperlinks meiner Ansicht nach eindeutig auf den Kontext ankommt, ist dies selbstverständlich auch an anderer Stelle der Fall. Zum Kontext gehört dann selbstverständlich auch der Verweis ("Hier kannste bestellen") oder das Zitat. So wie ein nicht näher bezeichneter Link erstmal neutral ist, ist auch ein nicht näher bezeichnetes Zitat neutral. Dieses kann durch den Kontext gefestigt oder aufgeweicht werden. Wenn nun eine eindeutige Aufforderung "hier bestellen" (sinngemäß) steht, dann muss man das eben anders sehen als wenn nur neutral berichtet wird. Bei "hier bestellen" würde ich wahrscheinlich auch einen möglichen Anfangsverdacht für eine Strafbarkeit bejahen. Was mich in dieser Diskussion eben ärgert ist: Ich sage die ganze Zeit "es kommt auf den Kontext drauf an" und irgendwer kommt daher und konstruiert beim Zeitungsbeispiel einen (IMHO eher nicht medientypischen) Kontext, der strafbar wäre oder sein könnte -- um damit beweisen zu wollen, dass ich unrecht habe. Dies ist unlauter, denn er sagt damit genau das gleiche was ich schon von Anfang an sage: Es kommt auf den Kontext an. Und wie gesagt, zum Kontext selbst gehört auch der betreffende Satz/Linktext/... Wenn wir diese Kontextbezogenheit nicht haben bzw. hätten, dann wären Berichte über Türken verprügelnde Nazis, Big-Brother-Hirnleichen usw. nicht oder nur eingeschränkt möglich. In einem freiheitlichen Staat will ich solche Einschränkungen nicht, genausowenig wie ich "Juden in die Gaskammer" kreischende Glatzköpfe auf unseren Straßen haben will. Meines Erachtens denkt die Mehrheit der Bevölkerung und der politischen (=gesetzgeberischen) Klasse genauso. Und das gleiche gilt eben auch für Links. Wie ich schon sagte: Diejenigen unter Euch, die Links pauschal als potentiell strafbares Verbreiten und Zugänglichmachen ansehen, müssen auch sagen dass ... - eine Antwort auf die Frage "Was soll denn konkret gesperrt werden" strafbar ist/wäre - sich die Verantwortlichen des FITUG e.V. strafbar machen würden, da auf der Website bekanntermaßen im Archiv die URLs verlinkt sind - das FITUG-Listen-Archiv umgehend gesäubert werden müsste - diejenigen, die die URLs in Newsgroups, Mailinglisten, Chats und Foren nennen, sich strafbar machen würden - die Frage "hallo, was haltet Ihr von ..." strafbar wäre - die Linkliste von Burks ebenso illegal wäre wie ein Verweisen auf diese - Links auf zweifelhafte Websites, auch zivilrechtlich zweifelhafte, verboten sein sollten - und dass damit also die gesamte Diskussion über die betreffenden Websites unmöglich wird und die Diskussion über die Sperrverfügungen nur noch eingeschränkt möglich wäre. Und zusätzlich; - dass jeder, der im Netz irgendwas verlinkt was nicht zu den Top 100 Websites gehört sich einem potentiellen Risiko aussetzt - und dass dies das Netz noch weiter auf die Interessen der wenigen großen harmonisiert. Dies fände ich fatal. Ciao Alvar P.S.: Bereits 2000 [1] schrieben Dragan Espenschied und ich: <http://odem.org/insert_coin/vorwort.html> Die aktuelle Situation bzgl. Links läuft immer mehr auf eine Art Selbstzensur hinaus. Das halte ich für fatal: <http://odem.org/insert_coin/kontrolle/selbstzensur.html> [1]: Das Datum ist falsch, das Vorwort ist nahezu identisch mit dem Text den wir im Sommer 2000 zur Einreichung der Arbeit verfasst haben. -- ** Alvar C.H. Freude ** http://alvar.a-blast.org/ ** http://odem.org/ ** http://www.assoziations-blaster.de/
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