[FYI] Ende des Internet?
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Ende des Internet?
John Walker 02.02.2004
Wie der "Große Bruder" und die "Großen Medien" den Internet-Geist
wieder in seine Flasche einsperren könnten
[...]
Ein derart profunder Wandel, der sich in weniger als einem Jahrzehnt
vollzog (obwohl das ARPANET bis in die 70er Jahre zurückgeht, war es
erst das von dem großen Publikum begeistert aufgenommene Internet der
90er Jahre, das dazu führte, das die soziale und wirtschaftliche
Bedeutung des neuen Medium signifikant wurde), muss für jene, die
bisher ihre Kommunikationsstrategie auf die traditionellen Medien
aufgebaut hatten (oder die in diese Medien investiert hatten),
zweifellos ungemütlich erscheinen. Man brauchte keine
Verschwörungstheorien, um zu bemerken, dass viele Zeitungen, Musik
Labels und Regierungen eine gewisse Nostalgie in Bezug auf die gute
alte Zeit vor dem Internet verspürten. Damals, als es noch
Produzenten (Verleger, Sender, Telefondienste) und Konsumenten
(Abonnenten, Buch- und Plattenkäufer, Fernsehzuschauer und
Rundfunkhörer) gab, wusste noch jeder, wo sein Platz war. Regierungen
mussten sich weder Gedanken über in Massen und unüberwacht die
Grenzen überquerende Daten noch über rebellische Gruppierungen
machen, die sich versammelten, anonym und sicher kommunizierten und
außerhalb des Blickfeldes und der Kontrolle durch traditionelle
Staatssicherheitsorgane operierten.
Trotz der "Ankunft" des Internet bauten die traditionellen Medien und
die Regierungen ihre weitreichende Macht weiter aus. Was nicht
verwunderlich ist, da jede Organisation versuchen wird, ihre Macht zu
festigen und auszubauen, und den Machtzerfall nicht einfach passiv
hinzunehmen. Tatsächlich bot die Zusammenarbeit zwischen den Firmen,
die die Netzinfrastruktur bereitstellten, und der zunehmenden
Überwachung von Aktivitäten im Netz durch die Regierung das Potential
um "Kontrollpunkte" im einst dezentralisierten Netz zu errichten.
Diese Kontrollpunkte können für jeden beliebigen Zweck genutzt
werden, den diejenigen, die sie errichteten, im Hinterkopf haben.
Der Trend scheint klar zu sein: innerhalb der nächsten fünf bis zehn
Jahre werden wir sehen, wie der "Flaschengeist Internet wieder in
seine Flasche zurückgezwungen werden soll", um die traditionelle
Rollenverteilung (Produzent/Konsument, Regierung/Individuum)
wiederherzustellen , die das Internet unterbrochen hatte.
Technologien, die entweder bereits existieren oder aber zur Zeit
vervollständigt werden, können, sofern großflächig eingesetzt, das
klassische Produzent/Konsument Modell im Internet etablieren und
somit jene zentrale Kontrolle wiederbringen, die die traditionellen
Medien und die Regierungen durch das Internet in Gefahr sahen. Jede
dieser erforderlichen Technologien kann dadurch begründet werden,
dass sie akute Probleme des derzeitigen Internet löst. Es ist damit
zu rechnen, dass sie als diese "Lösung" auch beworben und etabliert
wird. Im nächsten Teil werden wir uns mit diesen "technischen
Wegbereitern" befassen.
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