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Re: Das Stuttgarter Linkurteil: Eine Verschwörung dummer Juristen?



Hallo, Oliver.

Am 13.10.2004 um 23:10 schrieb Oliver Gassner:

Die TP-Sache war auch ein experiment in einer Form, dei so nur in TP
geht und in der sich Dinge sagen lassen, die sonst eher in Blogs
stehen als in 'Magazinen' (weil dei sowas nicht publizieren).

Mit einer so heiklen Sache zu experimentieren,
empfinde ich als aeusserst kuehn. Du hast Dich
hier kommentierend in Dinge eingemischt, die sich
Deinem Erfahrungsschatz entziehen - also auf der
sicheren Seite des Journalismus ganz schoen aus
dem Fenster gelehnt. Nix fuer ungut, Oliver, aber
als alter Netzpublizist solltest Du den Unterschied
zwischen Redaktion und Blog kennen und wissen,
welche Schwatzbase das Netz ist und dass sich
Deine "gefuehlten Temperaturen" in die Blogs
und artverwandte Publikationen, die sich gerne
als journalistisch ummaenteln, fortpflanzen, denn im
Netz hat das recyclen leider Konjunktur.

Und: Ich 'stehle' mich aus garnix raus.

Ich denke, Du hast die Konsequenzen nicht
ueberlegt. Und die richten sich gegen das, was
Du eigentlich willst. Das ist so schade daran.

Und ich habe meine Meinungsfreiheit z.B. in TP benutzt. Dass dabei
eine jriistosch anfechtbare journalistische Form rausgekommen ist,
bitte ich zu verzeihen ;)

Vergiss' mal diese juristische Anfechtbarkeit.
Dir wird schon keiner eins an die Backe kleben.
Du hast nur Deiner eigenen Intention geschadet
und die Verantwortung des Publizierens anscheinend
nicht ganz inhaliert.

Ich denke weiterhin, dass in dem text bedenkenswertes drin steht. wenn
auch nicht durchgängig korrektes. Aber das ist bei Kommentaren halt
so.

Und jetzt zeigst Du, dass Dir die Trennschaerfe
von Nachricht, Bericht und Kommentar (und ihren
Wirkungen) nicht wirklich bewusst ist. Blogge sowas
halt in einem Blog heraus, wenn's denn sein muss,
aber doch bitte nicht in einem auch noch so
meinungsgeschwaengerten Medium.

Ich will ja nicht so polemisch sein, um zu fordern, dass
ein Internet-Publizisten-Fuehrerschein erforderlich waere,
aber die Muenchner Journalistenschule war auch nicht
schlecht, wenn ich mal so zurueckdenke. Die hat uns
die Trennschaerfen klargemacht, waehrend hier jeder
munter drauflospubliziert ohne sich bewusst zu sein,
was er damit bewirkt. Wie bei Paul Watzlawick: Die
Anleitung zum Ungluecklichsein ;o)

Aber Oliver: mit Deinem FR-Artikel hast Du wieder
eine Menge gutgemacht. Hoffentlich haben den mehr
gelesen als den in TP!

Ciao,
Uschi

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