[Debate] Demo "Freiheit statt Angst" in Berlin
----- Forwarded message from Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung
<P.Breyer@xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx> -----
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,
auf Einladung verschiedener Datenschutz- und Bürgerrechtsorganisationen
(z.B. Deutsche Vereinigung für Datenschutz, Humanistische Union)
sind im April 2.000 Menschen in Frankfurt/Main auf die Straße
gegangen, um gegen Sicherheits- und Überwachungswahn zu protestieren
(siehe <http://www.freiheit-statt-angst.de/>).
Da im Herbst mit der Vorratsdatenspeicherung und dem BKA-Gesetz
(Computerdurchsuchungen) weiter verschärfte Sicherheits- und
Überwachungsbefugnisse auf der politischen Agenda stehen, werden wir
am Samstag, den 22. September 2007 ab 14 Uhr in Berlin eine weitere
Demonstration unter dem Motto "Freiheit statt Angst" veranstalten.
Als Redner bereits zugesagt hat u.a. Thilo Weichert, Leiter des
Unabhängigen Landesdatenschutzzentrums (ULD).
Wir würden uns freuen, wenn auch Fitug als Organisation, der
die Verteidigung von Grundrechten und Freiheit am Herzen liegt, den
öffentlichen Aufruf zur Teilnahme an der Demonstration mittragen
würde. Der Aufruf soll am nächsten Montag veröffentlicht werden.
Den Entwurf des Aufrufs finden Sie unten.
Bitte tragen Sie den Aufruf mit. Es ist höchste Zeit, gemeinsam für
unsere Grundrechte und Freiheit auf die Straße gehen!
Mit freundlichem Gruß,
Patrick Breyer
Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung
http://www.vorratsdatenspeicherung.de
Aufruf zur Demo in Berlin am Samstag, den 22. September ab 14 Uhr
Bürgerrechtler rufen bundesweit zur Teilnahme an einer Demonstration
gegen die ausufernde Überwachung durch Wirtschaft und Staat auf. Am
Samstag, den 22. September 2007 werden besorgte Bürgerinnen und
Bürger in Berlin unter dem Motto "Freiheit statt Angst - Stoppt den
Überwachungswahn!" auf die Straße gehen. Treffpunkt ist der Pariser
Platz (Brandenburger Tor) um 14 Uhr.
Der Überwachungswahn greift um sich. Staat und Unternehmen
registrieren, überwachen und kontrollieren uns immer vollständiger.
Egal, was wir tun, mit wem wir sprechen oder telefonieren, wohin wir
uns bewegen oder fahren, mit wem wir befreundet sind, wofür wir uns
interessieren, in welchen Gruppen wir engagiert sind - der "große
Bruder" Staat und die "kleinen Brüder" aus der Wirtschaft wissen es
immer genauer.
Mit der Vorratsspeicherung der Telekommunikation und Online-
Durchsuchungen von Computern stehen weiter verschärfte Sicherheits-
und Überwachungsbefugnisse auf der unersättlichen politischen
Agenda. Dabei bewirkt die zunehmende elektronische Erfassung und
Überwachung der gesamten Bevölkerung keinen verbesserten Schutz vor
Kriminalität, kostet Millionen von Euro und gefährdet die
Privatsphäre Unschuldiger. Wo Angst und Aktionismus regieren,
bleiben gezielte und nachhaltige Maßnahmen zur Stärkung der
Sicherheit ebenso auf der Strecke wie ein Angehen der wirklichen,
alltäglichen Probleme der Menschen (z.B. Arbeitslosigkeit und Armut).
Hinzu kommt: Wer sich ständig überwacht und beobachtet fühlt, kann
sich nicht mehr unbefangen und mutig für seine Rechte und eine
gerechte Gesellschaft einsetzen. Es entsteht allmählich eine
unkritische Konsumgesellschaft von Menschen, die "nichts zu
verbergen" haben und dem Staat gegenüber - zur vermeintlichen
Gewährleistung totaler Sicherheit - ihre Freiheitsrechte aufgeben.
Eine solche Gesellschaft wollen wir nicht!
Um gegen Sicherheitswahn und die ausufernde Überwachung zu
protestieren, gehen wir am Samstag, den 22. September 2007 in Berlin
unter dem Motto "Freiheit statt Angst - Stoppt den Überwachungswahn!"
auf die Straße. Treffpunkt ist der Pariser Platz (Brandenburger Tor)
um 14 Uhr. Der Protestmarsch durch die Stadt wird unter anderem über
den Alexanderplatz führen, bevor er mit einer großen
Abschlusskundgebung vor dem Brandenburger Tor enden wird.
Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger auf, an der Demo teilzunehmen.
Die verantwortlichen Politiker sollen sehen, dass die Bürger für
ihre Freiheiten wieder auf die Straße gehen! Auf der Demo-Homepage
(http://www.Freiheit-statt-Angst.de) finden sich jeweils die
neuesten Infos zur Demo, zu Anreisemöglichkeiten und zu
Möglichkeiten, mitzuhelfen.
Unsere Forderungen
1. Weniger Überwachung
Wir fordern
* keine Totalprotokollierung von Telefon, Handy und Internet
(Vorratsdatenspeicherung),
* keine geheime Durchsuchung von Computern,
* Stopp der Videoüberwachung des öffentlichen Raums, keine
automatische Gesichtskontrolle,
* Stopp von Biometrie und RFID-Chips in Ausweisen und Pässen,
* keine internationale Übermittlung der Flugpassagierdaten,
* kein automatischer Kfz-Kennzeichenabgleich auf öffentlichen Straßen.
2. Bestehende Überwachungsgesetze auf den Prüfstand stellen
Wir fordern eine unabhängige Überprüfung aller seit 1968 beschlossenen
Überwachungsgesetze auf ihre Wirksamkeit und schädlichen
Nebenwirkungen.
3. Stopp für neue Überwachungsgesetze
Nach der inneren Aufrüstung der letzten Jahre fordern wir einen
sofortigen Stopp neuer Gesetzesvorhaben auf dem Gebiet der inneren
Sicherheit, wenn sie mit weiteren Grundrechtseingriffen verbunden
sind.
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