Re: [Debate] heiligendamm
> > Man für ersteres entschieden.
>
> ..
> > Sie mobilisieren zum Zoff statt zum Diskurs.
> >
> > Sie suggerieren Weltrevolutions-Romantik und völlig vermessene Vorstellungen
> > von der eigenen Legitimität und der Illegitimität der Gipfel-Politiker.
> >
> > Und das bei voller Kenntnis der eigenen Klientel, die schon eine lange
> > Tradition der Gewalt und Gewaltrhetorik hat, s. RAF, Autonome etc.
>
> Alles schoen und gut, nur grenzt das "man" auf diese Klientel ein, und
> grenzt durch Implizieren von Gewalt gewaltlose Meinungsaeusserungen aus.
Nur, wenn man Rhetorik verwendet, die Gewalt impliziert.
> Dieses wird durch Ansichten wie die von Mohr zementiert.
>
> Die logische Konsequenz Mohrscher Argumentation ist ein
> Demonstrationsverbot in Deutschland, da bei Protesten von Gewalt
> ausgegangen werden muss.
> Andersherum gefragt: Ist gewaltlose Meinungsaeusserung auf der Strasse in
> Deutschland moeglich?
Laut der Mohr-Analyse sollten Demonstranten klare Forderungen an klar benannte
Adressaten stellen.
Der Mohr-Vorwurf ist der gleiche, den man auf etwas anderer Ebene auch der
Hisbollah macht: die schießen nur Katjuscha-Raketen, ohne die Bedingungen zu
nennen, unter denen sie ihre Kampfhandlungen einstellen würden. Da ist
Kampf Selbstzweck.
> Bedarf es am Ende Beschraenkungen dieser Freiheit im Geiste Weimarer
> Schlusszeiten, mit Notverordnungen etc?
>
> Siehst Du das Problem?
Ja schon.
Wenn Kampf zum Selbstzweck wird und man nicht klare Forderungen an klare
Adressaten stellt, gibt es ein Problem.
Lösungen sehe ich zwei:
- Wir geben für Veranstaltungen wie G8 notfalls einige hundert Millionen
aus, um die Demonstrationsfreiheit zu gewährleisten.
- Wir kritisieren die Demonstranten und lassen dadurch Zoff, Weimar & Co
zu Geschichte werden. Etwas anachronistisch ist diese Art von
Demonstration ja vielleicht heute tatsächlich.
--
Hartmut Pilch http://a2e.de/phm
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