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Re: [Debate] FYI: Zensur im Globalen Dorf - das Web und dieMeinungsfreiheit



"Martin Schröder" <martin@xxxxxxxxxx> writes:

>> Wir streiten und immer noch um die Bedeutung von
>> "öffentlich". Unbedarfte User haben nicht das Gefühl oder die
>> Einsicht, daß sie etwas "veröffentlichen", wenn sie eine Email
>> verschicken.
>
> Sie verschicken eine Mail an Unbekannte (weil offene Mailingliste) und
> dürfen sich dann nicht wundern, wenn diese Mail bei
> "Marktforschungsinstituten" oder dem Verfassungschutz gelesen wird.
> Die Archivierung über Google ("Veröffentlichung") unterscheidet sich
> davon nur graduell.

Nein. Es gibt viele Formen, etwas zu "veröffentlichen", die sich
durchaus voneinander unterscheiden. Ein Usenet-Posting ist etwas
anderes als eine Mail in eine Mailingliste, und zwar schon deshalb,
weil der Adressatenkreis beim Usenet von vornherein prinzipiell (also
technisch bedingt) unbegrenzt ist. Der Grad der Verbreitung ist nur
durch die Haltezeiten der Server beschränkt, und die Verfügbarkeit von
Archiven bis zurück in die Anfänge des Mediums ist seit langem
allgemein bekannt. Eine Mailingliste stellt nur an ihre Abonnenten zu,
die als solche für den Absender bestimmbar sind. An sie richtet er
sich, und sonst an niemanden.

Die Wahrung dieser Differenzierung des Grads von Öffentlichkeit ist
vom Recht auf informationelle Selbstbestimmung (auch gegenüber
Privaten) umfaßt.

Jürgen.

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