Re: Berufung Voss ./. T-Online (Vorratsspeicherung), Termin fuer Entscheidungsverkuendung
Hi,
On Tue, Feb 07, 2006 at 12:00:03AM +0100, Holger Voss wrote:
> Gert Doering schrieb/wrote (06.02.2006 23:03):
>
> >On Mon, Feb 06, 2006 at 11:01:41PM +0100, Holger Voss wrote:
> >
> >>Genau das ist schließlich das Besondere dynamischer IP-Adressen: Sie
> >>werden nur für die Dauer und zum Zweck bestimmter
> >>Telekommunikationsverbindungen (Einwahl ins Internet) vergeben.
> >
> >Sie werden primaer vergeben, um Geld zu sparen.
> >Alle anderen Begruendungen sind Augenwischerei.
>
> Das bestreite ich. (Und das sehen auch T-Online, das AG Darmstadt und
> das LG Darmstadt anders als du.)
Was T-Online *heute* behauptet, muss nicht notwendigerweise irgendetwas
damit zu tun haben, warum sie vor 10 Jahren ein Produkt auf Basis
dynamischer IP-Adressen gebaut haben.
T-Online tut Dinge, um damit Geld zu verdienen (womit einher geht "das
so zu tun, dass es nicht mehr Geld als noetig kostet") - nicht aus
irgendeiner Form von Menschenfreundlichkeit.
> Die dynamische Vergabe von IP-Adressen hat zahlreiche Gründe. Ein
> wichtiger Grund ist natürlich die begrenzte Anzahl von Adressen in IPv4
> (bzw. die damit zusammenhängenden Kosten).
Bitte informier' Dich ueber die tatsaechlichen Verhaeltnisse bezueglich
vergebener, reservierter, und freier /8-Netzbloecke in IPv4 ("es gibt
noch deutlich genug IPv4-Adressen"), und die mit IP-Adress-Allokationen
verbundenen Kosten bei RIPE (der fuer Europa zustaendigen Stelle).
http://www.ripe.net/ripe/docs/charging2006.html
-> wer mehr Adressraum verbraucht, rutscht in eine groessere LIR-
Kategorie (u.U.), was ueblicherweise zwischen 750 und 1500 EUR/Jahr
(je nach Kategorie) ausmacht.
*Da* sind *nicht* die Kosten fuer statische IP-Adressen.
> Ein anderer, nicht weniger wichtiger Grund ist aber die Möglichkeit,
> private (und deshalb überwiegend relativ unbedarfte) InternetnutzerInnen
> vor Gefahren zu schützen, die mit statischen IP-Adressen verbunden wären.
>
> Diese Gefahren sind insbesondere
> a) Eingriffe in die Privatsphäre der InternetnutzerInnen bzw. Angriffe
> auf ihre Anonymität und
Hierbei bringen dynamische IPs tatsaechlich was - das freut T-Online
natuerlich heute, hat bei der Einfuehrung aber keine Rolle gespielt
(gegenteilige Behauptung ohne jeden Beleg ist einfach nur "heisse Luft").
> b) länger andauernde Angriffe mit dem Ziel, unerwünschte Software
> auszuführen.
Vollkommen ungeeignetes Mittel. Wenn der User so unbedarft ist, wie
du schilderst, dann schickst ihm einfach 'ne Mail mit einer gut gemachten
"bitte <hier> klicken"-Einladung, und er wird das tun, und sich mit
Begeisterung jeden denkbaren Trojaner auf seinen Rechner installieren.
Gezielte und gerichtete Angriffe auf Rechner-IPs sind bei Heimanwendern
voellig aus der Mode gekommen, weil viel zu umstaendlich - selbst bei
Rechnern mit statischen IPs.
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