On Sun, Oct 10, 2004 at 10:46:11PM +0200, Florian Weimer wrote: > Die klassische Aufgabe eines Links in einem Hypertext-Dokument besteht > darin, dem Leser eine direkte Zugriffsmöglichkeit auf das verlinkte > Dokument zu geben. Indirekt ist damit also durchaus eine Aufforderung > zum Lesen des Dokumentes gegeben. Natürlich ist ein Link meistens eine Aufforderung zum Lesen. Eine Aufforderung zum Lesen ist aber nicht dasselbe wie Beihilfe zur Zugänglichmachung oder Verbreitung. Es ist vollkommen legal, dazu aufzurufen, sich über die nazistische Propaganda im Netz zu informieren! Jeder politisch interessierte Bürger sollte über die Gefahren für diese Demokratie Bescheid wissen! > Ein Link kann auch in einem klassischen Literaturverweis auftauchen, > um die Belegstelle für ein Zitat zu liefern. Dies ist sicherlich keine > Aufforderung an den Leser, das Zitat an der angegebenen Stelle > nachzulesen (und wird auch regelmäßig nicht so verstanden), sondern > gehört einfach zum seriösen wissenschaftlichen Arbeiten dazu: Quellen > sind zu referenzieren. Klassische URLs werden dafür i.a. als > unzureichend betrachtet und ggf. durch zusätzliche Beschreibungen wie > das Datum des letzten Zugriffs ergänzt. Aber es ist doch kein seltsames Ritual der Wissenschaftler, Behauptungen mit Quellenangaben zu belegen. Das hat einen guten Grund: Der Leser soll die Möglichkeit haben, die Behauptung nachzuprüfen. Dazu muß und soll er die Orginalquelle lesen. Das ist schon eine Aufforderung zum Lesen: "Lieber Leser, wenn Du mir nicht glaubst, dann lies das da und da nach." Und auch nur deshalb, weil der Gang zur Orginalquelle etwas umständlich ist, wird das Wichtigste oft sogar kopiert (zitiert) statt nur referenziert. Gruß, Martin -- One night, when little Giana from Milano was fast asleep, she had a strange dream.
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