Re: [FYI] Kein Anspruch auf "Sperrung" der Internet-Domain "kurt-biedenkopf.de"
On (am) Fri, 20 Feb 2004 16:10:12 +0100 spoke (sprach) Alvar
Freude <alvar@xxxxxxxxxxx>:
> -----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE-----
> Hash: SHA1
>
>
>
> - -- Sven Gottwald <svengo@xxxxxxxx> wrote:
>
> > Wobei ich mich ja irgendwie frage, warum Herr Biedenkopf
> > nicht selbst Anspruch auf die Domain erhebt, sondern bis zum
> > höchsten Bundesgericht auf "Sperrung" klagt...
>
> oh mann, er hätte sie ja schlicht und ergreifend registrieren
> können, anstatt durch die Gegend zu klagen. Da wäre er mit 6
> Euro/Jahr dabei gewesen -- für die Gerichtskosten hääte er sich
> die Domain wohl ein paar tausend Jahre reservieren können ;-)
Das hätte aber bedeutet, dass "er" selbst etwas tun müsste.
Und ich spreche hier nicht nur von dem finanziellen Punkt
(lachhafte Kosten) sondern einfach von dem "Tätigwerden".
> Warum machen Menschen sowas? Warum stellen sich slebst
> intelligente Menschen (ich unterstelle ihm mal zumindest eine
> gewisse Intelligenz) so dumm an? Ich verstehe das nicht ...
Aus dem reichhaltigen Schatz meiner Erfahrungen mit "Deppen":
Sie wollen keine Selbstverantwortung.
Egal ob es um Spam geht (die soll der Provider filtern), um
Zensur (wieso muss ich mich darum kümmern, dass mein Sohn keine
Pornos sehen kann?), um Informationen (aeh... schoen, dass ihr
taeglich Nachrichten habt - koennte ich die bitte nur zu
folgenden Rubriken bekommen? Und bitte nur von Montag bis Freitag
und nicht am Wochenende.... Wie? Ich soll die dann abbestellen?
Könnt ihr das nicht machen für mich?), um einfachste Dinge wie
eine Mailingliste zu abonnieren (Kannst Du mich eintragen? Ich
hab zwar gelesen, wie das geht, aber geht bestimmt schneller,
wenn Du das machst..." bis hin zu der Biedenkopf-Sache (Ich will
mich nicht selbst um so etwas kümmern, ich will da ein
Grundsatzurteil... und dass Denic sich kümmert).
Es klingt sicherlich gehässig, aber ich denke, dass vielleicht
der ein oder andere Anwalt in einem solchen Fall halt dem
"unbedarften Nutzer" (TM) nicht sagt "Mensch, vergiss es einfach,
wir holen uns die Domain für jährlich 6 Euro und legen sie auf
Halde" sondern mit "Da müssen wir einen Prozess haben, wir
brauchen da ein Grundsatzurteil, unbedingt." ankommt -
letztendlich ist es ja auch für viele andere Domains dann wichtig
und so weiter und so fort.
Wie auch bei den Abmahnungen und Klagen gegen
michael-schumacher.de oder dergleichen, denke ich, dass
diejenigen, die hoch offiziell "dahinterstecken", ergo Michael
Schumacher, Kurt Biedenkopf etc. in den meisten Fällen eigentlich
gar nicht wissen, was sie tun, sondern sich eben auf andere
verlassen (Anwälte, Management etc).
Das Problem sind für mich eher die "schwarzen Schafe" der
Anwaltszunft, die letztendlich (meiner Meinung nach) nicht die
einfachste und menschlichste und ruhigste Lösung anbieten sondern
schon die Abmahnung etc. auf Knopfdruck bereit halten.
Twister
--
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