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[Fwd: Re: [FYI] SZ: Ein Staat mit tausend Augen]




P.S.: : http://www.telepolis.de/deutsch/inhalt/co/16326/1.html hast Du offensichtlich nicht gelesen oder wenigstens nicht verstanden. Da geht es nicht zu wie hier am Datenschutzstammtisch, sondern sachlich. Kann ich nur empfehlen.
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Kai Raven wrote:


Ich habe ein *Recht*
darauf, darüber zu bestimmen zu können oder wenigstens zu wissen, wann
von wem unter welchen Umständen zu welchem Zweck Aufnahmen von mir in
der Öffentlichkeit gemacht werden.
So. Wer weiss was wann von Dir im Datenschutzparadies Deutschland? Woher weisst Du das? Ich weiss es nicht. Erzaehl' 'mal.


Informiere Dich besser mal, was in einigen Städten in Großbritannien
oder in Reikjavik los ist und welche Bereiche man mit Kameras
bestreichen kann. In Island hat der Bürgermeister von Reikjavik ein
städtisches CCTV-TV-Programm gestartet, wo die Bürger den ganzen Tag mit
Aufnahmen"ihres" Videoüberwachungsnetzwerkes versorgt werden - teilweise
können die Leute sehen, dass der Nachbar gerade in der Küche am
frühstücken ist.
Wenn Dich so etwas wirklich interessiert, dann bist Du - bei aller Hochachtung - eine arme Wurst. Das ist so wie G. Grass. Nur weil der ein eher uninteressantes Examplar der Gattung ist (soll heissen: ungeeignet als "beispielhaft"), sollen alle anderen - auf welche Weise auch immer - "neutralisiert" werden. Nicht ueberzeugen, sondern alle Optionen auf eine verengen. Wenn man so denkt, besteht die Welt aus armen Wuersten. Zugegeben: aus vielen, aber nicht nur.

In England ist das Netz teilweise so dicht, dass die Kameras ins
Wohnzimmer hineinstarren können, Aufnahmen aus den Netzen gelangen aus
den Zentralen und werden teilweise an das TV oder die Boulevardpresse
verhökert.

In Deutschland haben viele Vorgaerten Jaegerzaeune, die so niedrig sind, dass man auf die Idee kommt, Zaeune und Gaerten sollen den Passanten signalisieren, dass man ein ordentlicher Mensch ist, der seinen Rasen regelmaessig maeht, alles "akkurat" hegt und pflegt und also ein wertvolles Mitglied der Gemeinschaft ist. CCTVs waeren voellig ueberfluessig. Wo die Menschen und die Vorgaerten genormt sind, braucht man keine CCTVs. Wo selbstgerechte Menschen sich selbst "anstaendig" nennen, braucht man keine auessere Ueberwachung. Man wird schon an seiner Lektuere "erkannt" oder an seiner Wortwahl. Es gibt so etwas wie den "glaesernen" (Sonstwas) nicht. Es geht nicht um Einschluss, es geht um Ausschluss. Das setzt aber Normung voraus und erzeugt sie nicht erst. Warum regen sich die Leute dann auf, wenn ihr Gartenzwerg aus dem Vorgarten gestohlen wird, wenn sie ihn doch nur fuer andere angeschafft haben? Weil die Passanten auf die Idee kommen koennten, sie koennten sich keinen Gartenzwerg leisten oder haetten keinen der entsprechenden Gartenzwergmode.

Kai, ich darf hier ein offenes Geheimnis verraten: im DIN in der Budapester Str. in Berlin gibt es eine DIN fuer Kai Raven. Aber keine fuer mich.

Thomas




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