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Re: Netzregulierung auf Norwegisch



On Wed, 19 Nov 2003 23:28:31 +0100, Kai Raven <k.raven@xxxxxxxxxx>
wrote:

>Kind oder
>Jugendlicher wird von Nachzensur betroffen - aber was hat das mit einem
>subjektiven Gefühl zu tun?

Es hat mit der Definition zu tun.

"Ich fühle mich zensiert." ist was anderes als: "Der Staat zensiert."

>Rechtsextreme Seiten werden geblockt, weil man z.B. der Bevölkerung
>nicht zutraut selbst damit umgehen zu können oder weil dies angesichts
>der deutschen Geschichte als nicht hinnehmbar erscheint - davon bin ich
>als Surfer betroffen und sehe das als Nachzensur, weil ich mir selbst
>keinen aktuellen Überblick zur Lage, Verbreitung, Vernetzung der
>Neonazis machen kann - was hat das mit einem subjektive Gefühl
>meinerseits zu tun? 

Der Punkt ewar, dass die These vertreten wurde, dass Online-Zensur
immer Vor-Zensur sei. (Weil die Daten bei Verbrtreitung nicht
physikalisch in meinem besitz seien (wie bei Buch oder Zeitung).)

>Wenn man in dem Land, wo sich ein Neonazi hinsetzt und eine Nazisite
>aufsetzt, Gesetze hat, die derartige Inhalte verbietet und den Nazi
>durch Strafverfolgung zur Strecke bringt, ist das für mich keine Zensur.

Und wenn er Tittenbilder online stellt und es dagegen Gesetze gibt?

>Wenn man aber z. B. aus Gesetzen zur Terrorbekämpfung
>Begründungskonstrukte herbeifabulieren würde, die eine Strafverfolgung
>politisch unliebsamer Sites auslösen würde und die Site geschlossen
>würde - wäre es für die einen Strafverfolgung, für mich wäre es
>Zensur.

Eben, die Grenze ist aber jweils eine spezifisch kulturelle. Ewas
macht eien Kultur, die keine Nazis mag einer Kultur überlegen, dei
keine 'frontal nudity' mag?

Solange die Gesetze auf demokratischem Wege zustande kommen....

>Zensur kann sehr wohl die Beschränkung des Empfängers sein.

Ist sie es aber Definitionsmäßig?

>Aber von wegen subjektivem Gefühl - als ob Subjektivitäten, kollektive
>Stimmungen nicht auch in die Prozesse einfließen, die zur
>Begriffsdeutung von Zensur, Bewertung der Inhalte, die als straf- oder
>zensurwürdig betrachtet werden, mit einfließen würden - gerade in
>Deutschland. 

Eben. Kultur.

OG


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