Re: [FYI] Binäres XML - "Verlust an direkter Lesbarkeit für den menschlichen Konsumenten."
Also,
habe 'mal Rücksprache mit den Gurus gehalten. Natürlich ist das alles
keine offizielle Meinung und ich bin auch nicht der XML-Spezialist..
On Thu, Sep 18, 2003 at 11:43:42AM +0200, Kristian Koehntopp wrote:
>
> On Thu, Sep 18, 2003 at 11:29:42AM +0200, Rigo Wenning wrote:
> > 1/ wieso glaubst Du, dass es eine Neu-Erfindung von ASN.1 ist?
>
> ASN.1 ist eine Sprache, mit der man Datenstrukturen definieren
> kann. ASN.1 bietet dazu eine Reihe von Datentypen sowie ein
> (wenig benutztes) System zur Erweiterung des Typsystems an.
SGML erfüllt ebenfalls die von Dir angegebenen Charakteristiken. D.h.
die Existenz einer Sprache, mit der man Datenstrukturen definieren
kann ist für sich selbst also kein Grund, dass es schief geht.
>
> Repräsentationen von ASN.1 (von denen es sinnloserweise mehrere
> inkompatible gibt) codieren ASN.1-Strukturen binär, und auf eine
> Weise die ähnliche Funktionalität wie Namespaces in XML bieten.
Ich habe ausreichend im Bereich Signaturen gearbeitet um zu wissen, dass
die Identifier in diesem Bereich OID's sind. Und diese OIDs sind
ziemlich teuer und wenig brauchbar. Insofern besteht ein erheblicher
Unterschied zur URL (OIDs können aber auch als URI ausgedrückt werden)
>
> Die Datenstruktur ist wie in XML selbstbeschreibend, sodaß man
> sie parsen kann, ohne ihre Semantik zu kennen. Um mit den Daten
> arbeiten zu können, muß man jedoch wie in XML die Semantik (das
> Schema und nicht im Schema codierbare Nebenbedingungen) kennen.
Soweit ich es verstanden habe, sagt das XML Schema mehr über Syntax aus,
als über Semantiken. Wir benutzen RDF um Semantiken auszudrücken.
>
> Darum glaube ich, daß ihr ASN.1 neu anstreichen und als XML
> verkaufen wollt.
Aha ;) Das ist nicht der Zweck der Übung. Zweck von binary XML ist die
Möglichkeit, XML so zu reduzieren, dass es auch auf kleineren Endgeräten
(PDA, Handy etc) verarbeitet werden kann. Diese Geräte haben oftmals
nicht genug Speicher und resourcen, um das 'normale' XML zu verarbeiten.
Deswegen wird über eine Binärform nachgedacht, die wesentlich weniger
Speicherplatz und Bandbreite benötigt.
>
>
> Aus ASN.1 ist noch nie etwas gutes gekommen.
>
:-) Damit habe ich nichts zu tun ;)
> Darum glaube ich, daß das eine Scheißidee ist.
Ich mag Deine direkte Art ;)
>
> Wer eine kompakte binäre Darstellung von XML will, der soll da
> ein zip drüberlaufen lassen. Das muß reichen.
Die, die binärXML wollen sagen aber, dass es nicht reicht. Denn der
Kompressionsvorgang verbraucht gerade wieder resourcen, die auf kleinen
Endgeräten nicht verfügbar sind. Das mit dem Zip ist eher ein alter Hut.
SVG z.B. kann als svgz komprimiert abgelegt und von allen tools einfach
verarbeitet werden. Das ist hier gerade nicht ausreichend und eher
kontraproduktiv, da die Kompression selbst wieder resourcen benötigt.
Ziel ist vielmehr einen Speicherblock direkt adressieren zu können ohne
der Overhead der Transformation mitschleppen zu müssen.
Aber bevor wir sagen können, dass wir dieselben Fehler gemacht haben,
wie ASN.1 sollten wir erst den Workshop abwarten. Es hängt vom Workshop
ab, ob a/ überhaupt 'was gemacht wird und b/ was gemacht wird.
Gruss
Rigo
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