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heise online: Steuer online: Flügellahme Elster



Diese Meldung aus dem heise online-Newsticker wurde Ihnen von "Simone
Demmel <neko@xxxxxxxxxxxxxx>" gesandt. Wir weisen darauf hin, dass die
Absenderangabe nicht verifiziert ist. Sollten Sie Zweifel an der
Authentizität des Absenders haben, ignorieren Sie diese E-Mail bitte. 
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Entschuldigt, das kann ich mir jetzt nicht verkneifen:

*meine Software* verwendet COALA... ;-)

neko
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10.02.2005 16:43

Steuer online: Flügellahme Elster

Auf manches Unternehmen, das seine Steuerdaten pflichtgemäß[1] per
Elster-Software[2] ans Finanzamt übermitteln will, lauert zurzeit der
Frust. Das eigenständige Programm Elsterformular.exe sowie das in
zahlreiche Buchhaltungsprogramme eingebaute, für denselben Zweck und
ebenfalls durch die Oberfinanzdirektionen entwickelte Telemodul vermag
nämlich vielfach keinen der vorgesehenen Finanzamt-Server zu erreichen.
Insbesondere am gestrigen Mittwoch und im Laufe des heutigen Donnerstag
scheinen reihenweise Versuche der Datenübertragung gescheitert zu sein,
weil die Software auf den Finanzamt-Servern unter der Last
zusammengebrochen ist. 

Anders als die alternative, Java-basierende COALA-Schnittstelle stehen
den genannten Komponenten bundesweit gerade einmal sechs Serveradressen
(PDF[3]) zur Auswahl. Wer sich angesichts vergeblicher Kontaktaufnahmen
auf der Elster-Website umschaut, findet das Eingeständnis, die Server
seien überlastet und erneute Übertragungen möge man bitte am 11. oder
12. Februar versuchen. Die dadurch eigentlich anfallenden
Säumniszuschläge würden nicht erhoben werden. 

Was die Website nicht verrät: Nutzer der COALA-Schnittstelle brauchen
keine Engpässe zu befürchten. Wer also die Wahl unter mehreren
Softwarepaketen hat, könnte durch einen Wechsel der benutzten Anwendung
mit etwas Glück doch noch zum schnellen Erfolg kommen. Allerdings ist
für Außenstehende kaum erkennbar, welche Technik unter der Haube eines
Steuerprogramms werkelt, weshalb die Elster-Verantwortlichen auf den
Unterschied gar nicht erst hinweisen.

Ebenso unklar bleibt bislang, wie es zu dem Problem überhaupt kommen
konnte. Eine Anfrage bei der zuständigen Oberfinanzdirektion München
ergab, die Serversoftware habe bei der erhöhten Last durch die seit
Februar vorgeschriebenen elektronischen Umsatzsteuervoranmeldungen
einen Fehler offenbart, der im Rahmen des bisherigen jahrelangen
Testbetriebs und der Software-Qualitätssicherung nicht erkannt wurde.
Allerdings wollte man nicht ausschließen, dass in den letzten Tage mehr
Anmeldeversuche stattgefunden hätten als man durch die Zahl der
steuerschuldigen Unternehmen erklären könnte. Konkrete Hinweise auf
eine DoS-Attacke liegen offenbar bislang nicht vor, aber die Vermutung
steht im Raum. Nachdem in der letzten Zeit vielfach Klagen[4] über die
unzureichende Authentisierung der Steuer-Anmelder laut geworden waren,
liegt diese Gelegenheit zum Missbrauch nicht ganz fern. Wie dem aber
auch sei -- jetzt bemüht sich die Finanzamt-IT händeringend um die
Beschaffung zusätzlicher Hardware für eine stress-ärmere
Lastverteilung.
 (hps[5]/c't)

URL dieses Artikels:
  http://www.heise.de/newsticker/meldung/56277

Links in diesem Artikel:
  [1] http://www.heise.de/ct/05/01/046/
  [2] https://www.elster.de
  [3] https://www.elster.de/doc/konfiguration_avmken_jana.pdf
  [4] http://www.heise.de/newsticker/meldung/54408
  [5] mailto:hps@xxxxxxxxxxx

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