Donnerstag, 14. Februar 2008 schrieb Joerg-Olaf Schaefers: > Böse westliche Propaganga!!!elf! - das System Putin betreffend. Ob böse oder nicht, es war auf jeden Fall nichts Neues dabei, aber eine gute Zusammenfassung des wie. Wegelassen wurde auf alle Fälle die positiven Aspekte von Putins Machtergreifung. Mag sein, das Gorbatschows tiefer Fall den Kontrollwahn bei Putin um sich greifen lässt, aber fairerweise muss man sagen, dass der wilde Kapitalissmus unter Jelzin Distributionsprobleme mit sich brachte, die vom Bergarbeiterstreik bis zum Hungerwinter die russische Bevölkerung ausser ein paar Oligarchen in schlechtere Verhältnisse schupsten als jetzt unter Putin. Insofern ist es schon glaubhaft, das 65 Prozent der russischen Bevölkerung hinter Putin steht. Von Aussen lässt sich ja leicht sagen, dass Putin schlecht ist und er an der Macht bleiben muss, weil er sonst angeklagt würde, wegen Machtmissbrauch. Aber was genau wäre denn die Alternative zu Putin? Der wilde Kapitalismus wie unter Jelzin? Putin macht im Prinzip das, was Lebed angekündigt hat. Schuld am derzeitigen Zustand Russlands ist auf jeden Fall auch der Westen. Statt Gorbatschov zu stützen und die Sovjetunion zu erhalten, hat man regelrecht auf Jelzins Machtergreifung hingearbeitet. Die amerikanischen Ölkonzerne baggerten regelrecht an den Resourcen und der Macht - versuchten sich Russland aufzuteilen. Das ein eigentlich eher unbedeutender KGB-Offizier soweit kommen konnte, ist letztlich dem Machtvakuum, dass man in Russland geschaffen hat zu verdanken. Russland war und ist nicht Kongo. Was im Kongo funktioniert, funktioniert in Russland nicht. Aber auch jetzt schwieg die Welt, ob das nun Tschetschenien ist oder andere Kleinigkeiten, die sich Putin schon weit vorher leistete. Sein Freund Schröder hätte doch als er Kanzler war ihn beiseite nehmen können. Putin war schon damals kein Demokrat, auch wenn Schröder dies behauptete. Was eigentlich nur den Schluss zulässt, dass bei uns auch keine Demokraten an der Macht sind. Aber unabhängig davon, was wäre denn die Alternative für Russland derzeit? Ein Schachweltmeister? Irgendeiner der Oligarchen? So bleibt, dass Putin vom Westen geduldet wird, weil niemand eine vernünftige Alternative für diese Atommacht kennt und einen durchgedrehten besoffenen Diktator am Atomknopf sitzen zu haben, ist wohl nicht so das wahre. Dann wohl lieber doch eine Klique wie sie zu Sovjetzeiten an der Macht war. Hat ja auch den Vorteil, dass man über die Unfreiheit in Russland und China schön drohen kann und die eigene Arbeiterschaft somit in das Glücksgefühl in der freien Welt leben zu dürfen halten kann. Grüße, Arnold
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