Kris, interessante Analyse, aber ich denke, diesmal hast Du nur teilweise getroffen ;) Ich stimme Dir zu, daß wahlweise (Terrorist | Päderast) eine beliebte Argumentation gegenüber den Massen ist. Man traut der Bevölkerung aber eher noch den Politikern nicht zu, die eigentlichen Gründe (Erkundung von Netzwerken) in ihrer Wichtigkeit zu erkennen. Bei Terroristen, Päderasten, organisierter Kriminalität und Geldwäsche ist es der Polizei herzlich egal, was in den Nachrichten drinsteht. Sie wollen wissen, wer mit wem redet. Dann kann man anschließend das Haus mit dem Soko überfallen und _alles_ (inclusive Hund) beschlagnahmen. Ein Problem ensteht, wenn man zufällig (verwählt) in diese Mühle gerät. Das wußte schon Böll: Die verlorene Ehre der Katharina Blum ist heute so aktuell wie lange nicht. War es vorher die RAF, ist heute der Gegner noch weniger faßbar. Hatte man nach dem Ende der RAF festgestellt, daß der Staat übertrieben hatte (Radikalenerlaß), dann ist man von dieser Erkenntnis derzeit noch weit entfernt. Im Moment wissen sie einfach nicht, wie man der Bedrohung beikommt, also werden zur Beruhigung der Massen Gesetze auf Vorrat verabschiedet. Gesetze auf Vorrat sind allerdings gefährlich, denn sie können ohne öffentliche Debatte später mißbraucht werden. Gruss Rigo Am Monday 19 December 2005 20:57 verlautbarte Kristian Koehntopp : > On Wednesday, 14. December 2005 14:22, Holger Veit wrote: > > Eigentlich jeder Log von Systemen, die auch potentielle Terroristen > > benutzen könnten, könnte > > ja vielleicht, unter Umständen, eventuell, und überhaupt hilfreich > > sein, dem Terror den Garaus zu > > machen. > > Terror ist nur eine vorgeschobene Begründung, die Massen verständlich > ist, ein Agens. Terrorist Scare ist halt derzeit ein bequemer Grund, > mit dem man Gesetze durch bekommt - früher war es Kinderpornographie.
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