[FYI] CFP: Unheilige Allianzen zum Schutz der Privatsphäre gesucht
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CFP: Unheilige Allianzen zum Schutz der Privatsphäre gesucht
Geht es nach dem US-Publizisten Bill Scannell[1], müssen
Bürgerrechtler angesichts zunehmender Überwachungsbestrebungen von
Staat und Wirtschaft mit ungewöhnlichen Partnern für den Erhalt ihrer
Verfassungsprivilegien kämpfen. "Es bleibt uns nichts anderes übrig,
als die Führungskraft von Mainstream-Organisationen, Abgeordneten und
Aktivisten zu vereinen", erklärte der Provokateur am gestrigen
Freitagabend in seiner Abschlussrede für die Konferenz Computers,
Freedom & Privacy (CFP[2]) in Seattle. Radikale Positionen seien
gefragt nach dem Motto: "Jeder Martin Luther King braucht auch einen
Malcolm X".
Die CFP-Teilnehmer regte er an, beispielsweise unter Veteranen der
Geheimdienstszene nach möglichen Verbündeten zu suchen. "Die wissen
wenigstens, dass ihre Werkzeuge niemals auf uns selbst gerichtet
werden sollten." Scannell war in Zeiten des Kalten Krieges selbst als
Abhörexperte in Berlin für einen US-Geheimdienst tätig, wechselte
nach dem Mauerfall aber gleichsam die Seiten. Der jetzt als Publizist
tätige Ex-Spion wies im vergangenen Jahr beispielsweise mit einer
Internet-Kampagne auf die Risiken des inzwischen teilweise auf Eis
gelegten Regierungsprogramms CAPPS 2[3] zur Reiseverkehrsüberwachung
aufmerksam. Kürzlich hat er eine neue "Aufklärungsseite" mit dem viel
sagenden Titel RFID Kills[4] gestartet. Er protestiert damit gegen
die Pläne der US- Regierung und zahlreicher ihrer Partner
einschließlich der EU- Mitgliedsstaaten, die kommende
Passportgeneration mit biometrischen Merkmalen aufzurüsten[5], die
auf leicht abhörbaren Funkchips gespeichert werden sollen.
Darüber hinaus denkt Scannell aber auch an Allianzen mit
"konservativen Christen". Diese würden die Verfassungswerte
schließlich ebenfalls sehr schätzen, da diesen quasi höhere Weihen
zuteil geworden seien. Auch an die Akquirierung von Nachwuchskräften
unter den Jugendlichen sollten die Bürgerrechtler denken, da diese
aufgrund ihrer künftigen Kaufkraft von Unternehmen besonders hoch
geschätzt würden und die wichtigsten Nutzer neuer
Medientechnologien[6] seien.
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