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[FYI] CFP: Unheilige Allianzen zum Schutz der Privatsphäre gesucht



<http://www.heise.de/newsticker/meldung/print/58658>

CFP: Unheilige Allianzen zum Schutz der Privatsphäre gesucht  

Geht es nach dem US-Publizisten Bill Scannell[1], müssen 
Bürgerrechtler angesichts zunehmender Überwachungsbestrebungen von 
Staat und Wirtschaft mit ungewöhnlichen Partnern für den Erhalt ihrer 
Verfassungsprivilegien kämpfen. "Es bleibt uns nichts anderes übrig, 
als die Führungskraft von Mainstream-Organisationen, Abgeordneten und 
Aktivisten zu vereinen", erklärte der Provokateur am gestrigen 
Freitagabend in seiner Abschlussrede für die Konferenz Computers, 
Freedom & Privacy (CFP[2]) in Seattle. Radikale Positionen seien 
gefragt nach dem Motto: "Jeder Martin Luther King braucht auch einen 
Malcolm X".  

Die CFP-Teilnehmer regte er an, beispielsweise unter Veteranen der 
Geheimdienstszene nach möglichen Verbündeten zu suchen. "Die wissen 
wenigstens, dass ihre Werkzeuge niemals auf uns selbst gerichtet 
werden sollten." Scannell war in Zeiten des Kalten Krieges selbst als 
Abhörexperte in Berlin für einen US-Geheimdienst tätig, wechselte 
nach dem Mauerfall aber gleichsam die Seiten. Der jetzt als Publizist 
tätige Ex-Spion wies im vergangenen Jahr beispielsweise mit einer 
Internet-Kampagne auf die Risiken des inzwischen teilweise auf Eis 
gelegten Regierungsprogramms CAPPS 2[3] zur Reiseverkehrsüberwachung 
aufmerksam. Kürzlich hat er eine neue "Aufklärungsseite" mit dem viel 
sagenden Titel RFID Kills[4] gestartet. Er protestiert damit gegen 
die Pläne der US- Regierung und zahlreicher ihrer Partner 
einschließlich der EU- Mitgliedsstaaten, die kommende 
Passportgeneration mit biometrischen Merkmalen aufzurüsten[5], die 
auf leicht abhörbaren Funkchips gespeichert werden sollen.  

Darüber hinaus denkt Scannell aber auch an Allianzen mit 
"konservativen Christen". Diese würden die Verfassungswerte 
schließlich ebenfalls sehr schätzen, da diesen quasi höhere Weihen 
zuteil geworden seien. Auch an die Akquirierung von Nachwuchskräften 
unter den Jugendlichen sollten die Bürgerrechtler denken, da diese 
aufgrund ihrer künftigen Kaufkraft von Unternehmen besonders hoch 
geschätzt würden und die wichtigsten Nutzer neuer 
Medientechnologien[6] seien.  

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