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Re: Internet-Filter der FHT Esslingen



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Hi,

- -- Joerg-Olaf Schaefers <listen@xxxxxx> wrote:

> Mag sein, aber mudden gehört eher nicht zu den studienrelevanten oder
> wissenschaftlichen Arbeitsmethoden. Fuer Ausnahmen gibt es sicher auch
> in Esslingen Ausnahmen.

Naja, da haben wir einen ganzen Haufen Probleme auf einmal. Um erstmal eine
Ausnahme zu beantragen, muss man von der Sache bescheid wissen. Wenn man es
nicht kennt, wie soll man dann eine Ausnahme beantragen.

Zudem ist diese Entscheidung äußerst willkürlich. Es gibt dutzende
deutschsprachige MUDs, konsequenterweise müssten alle gesperrt werden.
Sowie IRC (gehört normalerweise nicht zu studienrelevanten oder
wissenschaftlichen Arbeitsmethoden), diverse Webchats, Freemailer, Weitere
Online-Spiele, Witze-Seiten, private Homepages mit "das ist mein Auto, mein
Hund, meine Frau und meine Kinder", Tauschbörsen, Nachrichten-Websites,
ebay, Amazon und weitere Online-Shops, die Websites von Parteien usw usw.
(die FH Esslingen bietet meines Wissens nur technische Studiengänge an) ...
... ...


> Nein, darum geht es im vorliegenden Fall vermutlich nicht. Meine
> Spekulation - ohne die Gegenbenheiten vor Ort zu kennen:
> 
[...]
> 
> [..]
> Wobei bei einem MUD nicht der entstehende Traffic das Problem ist,
> sondern eher die durch die Spieler belegten Rechner [1].

Spielende Leute müssen den Rechner frei machen, wenn Leute arbeiten wollen.
Wo ist da das Problem?
So hatte ich das auch immer gehandhabt.

Wenn es da Probleme geben soll, dann müssen die Admins das mit den
speziellen Kandidaten persönlich klären, aber nicht ihre Privatfehden auf
Kosten der Allgemeinheit ausleben. Siehe oben. 

Es mag natürlich sein, dass die entsprechenden Angestellten die nötige
Sozialkompetenz vermissen lassen; diese durch Sperrungen ersetzen zu wollen
halte ich aber für den falschen Weg.

Es ist ja weniger ein Dienst, eine Website oder ein Server, der
unermesslich große Probleme aufwirft. Es ist dass es überhaupt Filter gibt,
und dass diese willkürlich und fehleranfällig eingesetzt werden.


> Zur Nutzerordnung: Dort findet sich u.a. die Formulierung "Studierende
> können im Rahmen ihres Studiums zugelassen werden." - Normalerweise
> beschränkt man die Nutzung auf studienrelevante Aufgaben. "Mudden" mag
> Spass machen und unterhaltsam sein, ist aber nicht Bestandteil des
> Studiums. 

... und es zeigt eine neue/andere Sichtweise vom Netz auf und stärkt die
Medienkompetenz. Hochschulen sollen (und die meisten wollen es ja auch)
kompetente Leute hervorbringen, nicht indoktrinierte "das haben wir schon
immer so gemacht"-Hansel.


> Falls doch (eine Bekannte hat letztes Semester ein paar Wochen
> "dienstlich" mudden duerfen ..), wird das RZ sicher mit sich reden las-
> sen.   

eine kleine Anekdote aus der Merz Akademie:
Die Computer-Werkstatt-Leute kamen irgendwann auf die Idee, auf allen Macs
(PCs gab es zum Glück sowieso kaum welche) eine Software einzurichten, die
eine Zugriffskontrolle beinhaltet und mit der man am Netz angemeldet wird
etc. Rein prinzipiell auch eine gute Idee (schließlich hatte ich es
vorgeschlagen), nur wurde das sehr restriktiv und für höhere Ansprüche
unzureichen/ungenügend umgesetzt. Das hatte zur Folge, dass man keine
Screenshots mehr machen konnte.

Ich brauchte das aber für eine Studienarbeit.

Werkstattleute glaubten mir nicht dass das nicht geht, und dass ich das
wirklich brauche; also vom Prof die Anweisung geben lassen, dass sie es
freischalten. Statt freischalten dürfte ich an einen Rechner im Keller
Screenshots machen, der keine richtige Netzanbindung hatte und wo man nicht
jederzeit arbeiten konnte. Scheisse. Es war einfach Dreck und hat kaum
geklappt. Ich hab für ein paar dämliche Screenshots ewig gebraucht. "Es
geht doch" ist die Aussage gegenüber meinem Prof gewesen, der daher keinen
weiteren Handlungsbedarf sah.

Das Freischalten hier ist genauso wie Büssows "räumlich und zeitlich
eingeschränkten" Ausnahmen. In der Praxis klappt es eben nicht wirklich und
macht nur Ärger.


> [1] Das hängt wohl auch von der Situation vor Ort ab. 

wie gesagt: wenn andere arbeiten wollen, dann muss man sich da entsprechend
arrangieren. Priorität hat natürlich das Arbeiten zu haben. Eine generelle
Sperrung ist aber dumm.

Zumal die Vielzocker bekanntermaßen relativ einfach Wege finden, das zu
umgehen.


Und wie gesagt: der nächste chattet irgendwo, der übernächste schreibt
private E-Mails via GMX. das müsste dann eben auch alles gefiltert werden.

 
> PS: Gab es für Unitopia nicht ein WWW-Gateway auf der Seite? Dann wäre   
>     eine komplette Sperrung nur konsequent. 

es gibt ein JavaApplet, das aber auch nur ein Telnet macht. Auch wieder
Port 21.


Ciao
  Alvar

- -- 
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