Re: [FYI] CSU: Flughafenkontrollen endlich auch auf Bahnhoefen!
Axel H Horns wrote:
<http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,290211,00.html>
Union fordert mehr Sicherheit auf deutschen Bahnhöfen
CSU-Politiker fürchten nach den Anschlägen von Madrid, dass auch die
deutsche Bahn ein leichtes Ziel für Attentate abgibt. Sie fordern
stärkere Videoüberwachung, mehr Sicherheitspersonal und Kontrollen
wie auf Flughäfen.
Das war ein blutiger Denkzettel der spanischen Regierung für die
von Anbeginn standhafte 90%-ige Ablehnung der Beteiligung am
Einmarsch im Irak durch die eigene Bevölkerung. Vermutlich
versucht man auf diese Weise die Wahl des von Aznar auf den
Schild gehobenen Nachfolgerkandidaten samt seiner PP per
kollektivem Aufschrei absolut sicherzustellen. Wenn sich bei den
Wahlen ein anderer Kandidat als erfolgreich herausstellt, könnte
ein dadurch verursachter Abzug des spanischen Kontingentes aus
dem Irak bei der bekannt angespannten Lage für die amerikanischen
Amigos eine wesentliche Verschärfung der Lage dort bedeuten. Ist
sehr zynisch, aber auch sehr logisch. Aznar setzt sich, über Kopf
und Leben seines Souveräns hinweg, bis zuletzt für seinen Freund
Bush ein. Auch die Tatsache, daß es wieder einmal das einfache
Volk, und nicht irgendwelche Prominente getroffen hat, spricht
dafür. Der einfache Normalbürger ist für solche Leute
Schmierstoff ihres Treibens. Daher ist auch der Gedanke an die
islamistische Linie müßig. Aus deren Sicht wäre der Angriff auf
prominente Exponenten der antiislamischen Allianz wesentlich
sinnvoller.
Vielleicht noch zu bedenken:
eine Terrororganisation, wie die ETA, die unter einem hohen
Fahndungsdruck stehend, regelmäßig von Verhaftungen "geplagt"
wird, wird sich sehr schwer tun, eine Massierung von Leuten, hier
wenigstens 16, für jeden Rucksack oder Koffer einen, unerkannt
auf 1 oder 2 Bahnhöfen gleichzeitig zum Ansatz zu bringen. Das
Risiko des Mißlingens und eines großen Aderlasses der für solche
Operationen verfügbaren Einsatzkräfte durch Verhaftung bei einer
rechtzeitigen Enttarnung ist viel zu hoch. Das geringste Risiko
der Entdeckung gehen nun einmal Geheimdienstmitarbeiter der
eigenen Nationalität ein, da man ihnen zumindest im ersten
Augenblick am wenigsten eine solche Handlungsweise zutraut.
Ein gutes Rezept gegen solche Anschläge ist folglich, keine
prozentual umfangreiche Ablehnung der Regierungspolitik zu
demonstrieren. Dann muß der Staat, so leid ihm das auch immer tun
mag, seine Bürger nicht zur rechten Einstellung zu seinen hehren
Zielen erziehen. Heute ist es fast egal, welche Partei am Ruder
steht. Zuzutrauen ist solches Handeln allen.
Mit einem kurzen Satz: man kriegt das Kotzen.
R. Lemke
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