[FYI] Welt: Schily "Wir sind gegen Cyberterror gewappnet"
Hallo Zielgruppe,
anbei ein schoenes Beispiel, wie eMail/Fax-Interviews und Autori-
sierungspraxis (so zumindest meine Vermutung) auch einem Bundes-
innenminister zu beeindruckender IT-Kompetenz verhelfen (Im Voll-
text ist es noch amuesanter). Da bleibt kein Textbaustein unge-
nutzt, da wird jede Phrase gedroschen ,)
Das redaktionelle Interview als Organ der modernen PR, so wird es
gemacht! Aber ok, immer noch besser als US-Servern mit missliebi-
gen Inhalten den Krieg zu erklaeren.
Bemerkenswert finde ich die letzte Antwort. Bin ich der einzige,
der hier an das "Einschmuggeln" von Keyloggern u.ae. denkt?
--snip-- http://www.welt.de/data/2004/01/20/225673.html --------------
"Wir sind gegen Cyberterror gewappnet"
Bundesinnenminister Schily sieht keine akute Gefahr durch Angriffe
auf Staat und Wirtschaft per Internet - Interview
[..]
Schily: Wir müssen nicht nur auf terroristische Hacker achten,
sondern auch auf massenweise in Umlauf gebrachte Würmer und Viren.
Jeder Computernutzer kann dazu beitragen, Schäden gering zu halten,
indem er zumindest aktuelle Virenschutzsoftware und eine Firewall
installiert. [..]
DIE WELT: Wo liegen die größten Risiken und Sicherheitslücken der
modernen Informationstechnik?
Schily: [..] Es ist wie in der Landwirtschaft: Monokulturen sind
anfällig für Schädlinge. Sie verbreiten sich dort schneller und
richten größere Schäden an. Deshalb setzt sich die Bundesregierung
für Softwarevielfalt ein, auch bei den Behörden in Bund, Ländern und
Gemeinden.
DIE WELT: Wer ist Spitzenreiter in der Bad List für Würmer und Viren?
Schily: Der schnellste und aggressivste Schädling des Jahres 2003 war
nach unseren Erkenntnissen "Sobig F". Der Wurm hatte zwar keine
direkte Schadfunktion, beeinträchtigte aber durch sein massenhaftes
Auftreten den E-Mail-Verkehr. Ende August versuchte dieser Wurm
täglich rund 50 000 Mal - erfreulicherweise erfolglos -, in unser
Regierungsnetz einzudringen. Ein durchschnittlicher E-Mail-Wurm
bringt es in seiner aktivsten Phase normalerweise auf 500 bis 1000
Versuche pro Tag. Im August 2003 registrierte das Regierungsnetz mehr
als 673 000 mit dem "Sobig F"-Wurm verseuchte E-Mails. Bei den
Privatanwendern stand im vergangenen Jahr der "Blaster" - alias
"Lovsan"-Wurm - an der Spitze der Schädlinge. "Lovsan" verhinderte
den Zugang zum Internet und gefährdete nur Computer, die mit den
Microsoft-Betriebssystemen Windows 2000 und Windows XP ausgerüstet
waren. [..]
DIE WELT: Das tun auch Mafiagruppierungen, die mit großem technischem
Aufwand versuchen, ihren Nachrichtenverkehr vor den Behörden
abzuschotten. Also rosige Zeiten für die Gangsternetze?
Schily: Die Polizei verzeichnet durchaus beachtliche Erfolge bei der
Bekämpfung von Kinderpornografie im Internet. Ermittlungsbehörden
müssen generell alle Wege überwachen können, über die Kriminelle
kommunizieren. [..]
Soweit eine Kontrolle kryptierter krimineller Kommunikation aus
technischen Gründen nicht möglich ist, müssen wir die Kontrolle an
der Schnittstelle zur virtuellen Kommunikation, also bei der Eingabe
in den Rechner, ansetzen. [..]
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MfG
Olaf
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