Hallo, Am Fr, den 31.10.2003 schrieb Thomas Riedel um 13:40: [...] > >Wenn ich Daten auf einen öffentlichen Webserver kopiere, mache ich > >die darin beschriebenen Informationen öffentlich zugänglich. > > > > > Daten und Informationen sollte man unterscheiden. [...] > Wir haben vier Elemente: Token, Daten, Informationen, Wissen. Token und > Wissen sind invariant, weil wir uns auf Tokenebene auf digitale (also > binäre) Technik festgelegt haben, das Wissen ist immer mehr das > (vorgegebene, also auch invariante) Wissen des Individuums, das sich > nicht mit "Die Partei, die Partei, die hat immer recht" behelfen kann, > sondern jeder wird nach seinem Wissen in die Gesellschaft gestellt. Das > kann man gut finden oder schlecht, es ist die Realität. Bleiben also > Daten und Informationen. Daten sind das, was über eine Interpretation > durch einen Verstand oder ein System zu einer Anwendung führt, die das > Wissen des Individuums für definiert nach individuellen > Nützlichkeitsmaßstäben. Thomas, verständnishalber fasse ich mal zusammen, korrigiere mich falls nötig. - Token: Instantiierung von {Daten|Informationen}; technische Realisierung - Wissen: instrumentalisierbare Informationen des Agenten vor der Interaktion mit einem Webserver (alternativ, weniger "70er": dem Netz) - Daten: Entitäten, die durch Interpretation von Systemen (Verstand, Suchmaschine, ...) "zu einer Anwendung führen". Die Interpretationen hängen vom Interpreter (aka dem "Wissen") ab. - Information: Destillat der Interpretation > Also: Token und Wissen invariant, Daten und Informationen variant, und > zwar abhängig von den beiden invarianten Kategorien. Dh aber schon > Varianz auf kategorieller Ebene! Was also Daten sind, was Informationen, > ist angesichts der Offenheit des binären Tokenbegriffs allein > Definitionssache des subjektiven Wissens und damit des Individuums. Ja. Beispiel: "eMailquelltext". Joe Average bekommt es angesichts der Header mit der Angst zu tun ("Datenmüll"), andere erkennen daraus, ob es sich überhaupt lohnt die eMail zu lesen. Nur: was heisst das? > >>Wiegt etwa die Mitgliedschaft bei > >>der SPD Dummheit auf? > > > >Nein. Ist sie inzwischen notwendige Voraussetzung? > > > Z. Zt sieht es danach aus. *sigh* > >>Technik ist so gut wie die Leute, die sie regulieren. > > > >Ach was. Technik ist Technik. ACK. > >Ein Staat ist so gut wie die Leute, die ihn machen. > > > Das hängt davon ab, was man dem Staat alles zutraut. Heute in der FAZ > (S. 1 "Die Wahrheit des Protestantismus") hat Heike Schmoll einen Satz > geschrieben, der mir gefällt:"Wer auf den Wahrheitsbesitz eines > institutionellen Apparates vertraut, täuscht sich selbst." Wer auf einen absoluten Wahrheitsbegriff vertraut hat schon epistemologisch nicht nur ein Problem. Die zu klärende Frage ist aber nicht "Wahrheitsbesitz des Staates", sondern ganz pragmatisch der Zugang zu Regulierungsgewalt. IMO sollte der möglichst transparent sein, daher sehe ich ihn auch lieber beim zu Transparenz verpflichteten Staat als bei Unternehmen X,Y und Z, die im Zweifelsfall ein Interesse an Opazität besitzen. Kompetenz in Sachen Netzregulierung würde ich allerdings weder der CDU, noch der SPD zuschreiben. Da haben mir die Statements der Grünen noch am besten gefallen. YMMV, Dominique Kaspar PS: Ging wegen nichtbeachtetem Reply-to zunächst an Thomas persönlich. Sorry. -- [www.snooweatinganima.de]
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