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Re: P.S. Italien und Reformen



On Wed, 24 Sep 2003, Tim Landscheidt wrote:

> Vielleicht; in erster Linie jedoch Pragmatiker. Der Tag hat
> 24 Stunden, und da muss man irgendwann feststellen, dass das
> Ergebnis zwar vielleicht nicht perfekt ist, aber ausrei-
> chend - und seine Energie auf sinnvollere Projekte verwen-
> den.

Hier ging es um die Finanzierung der zur damaligen Zeit regierenden Partei
in Deutschland..

Es ist schon sehr auffaellig, das wirtschaftliche Zwaenge
gebetsmuehlenartig dafuer herhalten muessen, um ganze Gesellschaften
umzukrempeln, dass es aber wohl ziemlich "verdorben" ist, ueber
finanzielle Hintergruende zu reden.

Vor/waehrend/nach dem Irakkrieg war es zynisch, links verbohrt, weiss der
Geier was noch, ueber Oel, amerikanische Interessen, die Beziehungen amer.
Politiker zur Oelindustrie etc. zu reden.

Noch jetzt, wo das Kind in den Brunnen gefallen ist, weigern sich die
gleichen Gestalten, ueber dieses Gut zu reden.. und es darf auch nicht in
den Medien erscheinen. Es geht um die Einfuehrung der Demokratie, den
Kampf gegen den Terror und was weiss ich noch alles..

Wenn ich jetzt "Zyniker" bin und behaupte, Bush&Co regieren lediglich im
Interesse der Oelkonzerne, dann klappt bis jetzt alles ganz prima. Das Oel
ist unter amerikanischer Kontrolle, amerikanische Firmen bekommen
konkurrenzlos Zugriff zu Regierungsauftraegen im Irak, und der
Steuerzahler bezahlt das ganze Unternehmen.

Das einzige Problem sind Wahlen, die naechstes Jahr diesen Herren evt.
die Macht nehmen koennten. Da muss man mal zusehen, ob der Rest der Welt
nicht ein bisschen mithilft, damit der amerikanische Steuerzahler nicht
allein fuer dieses Ganoventum zahlt und deshalb keine Lust mehr auf
Bush&Co hat.. Vermutlich ist letztendlich alles verhandelbar, so lange es
nicht um Oel geht.

Nicht umsonst ist Frankreich Zielscheibe No.1 (ein Politikwissenschaftler
letzte Woche in New York Times: "France is the enemy"), weil in Paris halt
mit Elf und dem Politikgekluengel rundrum eben genauso skrupellose
Gegenspieler sitzen.

Die uebrigens ihre Duftspur auch schon in der CDU der Kohl-Zeit
hinterliessen. Weshalb ich doch gern gewusst haette, wessen Geld Herr Kohl
da lieber verschweigt. Herr Koch auch.. aber den kriegt Du ja noch. Oder
glaubt Du, dessen Karriere endet als hessischer Ministerpraesident? Nicht
nur sein illegal finanzierter Machtantritt ("Kinder statt Inder")
empfiehlt ihn fuer groessere Aufgaben.

"Wer ist schon Australien?" Der groesste Lieferant von Agrarguetern in den
Irak in der Zeit des "Food for oil"-Programms.

Landwirtschaftliche Gueter machen mehr als ein Viertel des australischen
Exporterloeses aus. Irak war z.B. der Hauptabnehmer australischen Weizens.

Das "Food for oil"-Programm (welches unter UNO-Aufsicht stand) laeuft im
November aus.

Gruss
Peter

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